Nichtoffener Realisierungswettbewerb 2016
Kinder sollen sich viel und abwechslungsreich bewegen können. Es wird eine ebenerdige ‚Kinderwelt’ ohne Barrieren vorgeschlagen. Alle Gruppenräume befinden sich im Erdgeschoss und sind entlang eines großzügigen, zentralen Spielflures angeordnet. Garten und Erdgeschoss bilden zusammen eine großflächige und aufregende Spiellandschaft. In den Spielecken und abgeschlossenen Räume können die Kinder Geborgenheit und Ruhe finden.
Das neue Gebäude wird nicht als eigenwilliger Solitär, sondern als komplettierender Stadtbaustein verstanden. Zur Kirche hin bildet der Kindergarten eine lange ansteigende Giebelfront. Aus Südwesten sind die Gruppenräume als versetzte und eigenständige ‚Häuser’ ablesbar. Die einzelnen Häuser schärfen die Identität der einzelnen Gruppen innerhalb des Kindergartens. Durch das Versetzen der Gruppenräume entstehen jeweils südorientierte Terrassen, die sich zur Rasenspielfläche im Süden hin aufweiten. Das Erdgeschoss des Kindergartens fügt sich in die bestehende, leicht abfallende Topografie ein. In Schritten von jeweils 15 cm stufen sich der Spielflur und die Gruppenräume nach unten ab. Die Stufen werden im Außenraum fortgesetzt und bilden dort leicht abgesetzte Terrassen, die jeweils den einzelnen Gruppenräumen zugeordnet sind aber auch eine zusammenhängende Spielnutzung ermöglichen.
Die massiven Wände werden aus Hochlochziegel errichtet und von außen und innen mit einem Kalkputz versehen. Das verputzte, massive Mauerwerk der Außenhülle fügt sich zurückhaltend in die Umgebung ein und lässt die Kirche mit ihrem roten Naturstein als Sonderbau auf dem Platz bestehen. Das Dach ist als Sparrendach konzipiert. Die Sparren sind im Innenraum als filigranes Gerippe sichtbar. Von außen bedecken kleinformatige Flachziegel aus gebranntem Ton die Dachlandschaft und heben deren besondere Geometrie durch ihre tiefrote Farbe besonders hervor.